Cup-Aus trotz formidabler Leistung
Während das Heimteam in den Genuss eines spielfreien Wochenendes kam, geriet der Luzerner SC am letzten Spieltag durch negative Ereignisse in die Schlagzeilen. Dass die Gäste ihre Antwort auf dem Platz geben wollten, war nicht zu verkennen. Um den sichergeglaubten Sieg hatten sie jedoch bis zur letzten Minute zu kämpfen.
David Dogdu
Luzerner SC lässt die Muskeln spielen
Um die technische Raffinesse und Spielstärke der Gäste war man sich schon vor Anpfiff der Partie bewusst. Dennoch hatten die Escholzmatter gegen den höherklassierten Gegner absolut nichts zu verlieren, versuchten, Schritt zu halten und dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken. Der Divisionen-Unterschied machte sich vor allem in der Startphase bemerkbar. Dabei war den Grün-Schwarzen auch eine gewisse Wut anzumerken, die sich nach der abgebrochenen Ligapartie aufgestaut hatte. Sie reihten ahnsehnliche Spielzüge aneinander und fanden vermehrt den Weg vor das Tor von Fabian Portmann. So klingelte es bereits in der 6. Minute ein erstes Mal, als Fatlind Elshani ein schönes Zuspiel mit einem trockenen Flachschuss zur 0:1-Führung verwerten konnte. Die Escholzmatter vermochten es zwar, mit dem horrenden Tempo mitzugehen, sobald man in den Zweikämpfen jedoch zu passiv agierte, folgte prompt die Strafe. So geschehen beim zweiten Treffer der Gäste, wo sich abermals Fatlind Elshani über ein optimales Zuspiel in die Tiefe freuen konnte. Mit seinem Tempo war er kaum mehr zu halten, den ersten Versuch wehrte Schlussmann Fabian Portmann zwar ab, den Nachschuss versenkte der Stürmer aber sicher und durfte sich als Doppeltorschütze bejubeln lassen. Auch nach dem zweiten Treffer änderte sich wenig an den Kräfteverhältnissen, die Stadtluzerner dominierten weiterhin das Spielgeschehen und konnten in der 27. Minute gar auf 0:3 erhöhen. Ein Diagonalball auf die linke Seite findet Dardan Krasniqi, der auf dem Weg ins Zentrum zwei Gegenspieler austanzt und mit einem satten Schuss dem Torhüter keine Chance lässt. Eine kalte Dusche für die Escholzmatter. Von einer vermeintlichen Vorentscheidung möchte auf Seiten der Einheimischen jedoch niemand etwas wissen. Denn ab diesem Moment reissen sie das Momentum an sich und kommen dem Anschlusstreffer immer näher. Die Hektik ist verflogen, die Zweikämpfe werden vermehrt gewonnen und die Spielzüge präziser ausgespielt. Dieses Engagement wird in der 33. Minute mit dem 1:3 belohnt. Ein wunderbar vorgetragener Angriff über mehrere Stationen findet in Mario Schmidiger einen untypischen Abnehmer, dieser versenkt die Kugel aber in bester Stürmer-Manier präzise im unteren Eck. Auch in der Folge bestimmen die Hausherren das Spielgeschehen, bis zur Halbzeit tragen sich jedoch keine nennenswerten Ereignisse mehr zu.
Escholzmatt-Marbach auf Aufholjagd
Auch im zweiten Durchgang wirken die Escholzmatter aufsässiger und bemühter. Die Gäste halten den Ball zwar vermehrt in den eigenen Reihen, wissen damit aber wenig anzufangen und geben das Spielgerät immer öfter zu einfach her. Es scheint so, als würden sie dem herausragenden Spiel der Rot-Gelben keinen Tribut zollen und sich ihrer Sache zu sicher zu sein. Diesen Umstand möchten die Hausherren durch noch höheres Pressing ausnutzen. Die logische Konsequenz folgt in der 62. Minute in Form des zweiten Treffers für Escholzmatt-Marbach. Marvin Greil setzt Captain Huruglica unter Druck, dieser verliert den Ball an Dorenton Berisha, der im Strafraum den letzten Verteidiger stehen lässt und den Ball unter die Latte hämmert. Die Führung der Gäste schmilzt damit auf einen Treffer, eine Reaktion seitens der Grün-Schwarzen bleibt dennoch aus. Es sind nach wie vor die beflügelten Escholzmatter, die das Spielgeschehen bestimmen und auf den Ausgleich drücken. Sie rennen zwar an, die Angriffe werden jedoch zu überhastet vorgetragen, wodurch sich häufig Fehlzuspiele einschleichen. Mit diesen Ballverlusten verstehen es die Stadtluzerner zu gut, wichtige Minuten von der Uhr zu nehmen und auch eigene Angriffe zu lancieren. Die Abwehrreihen scheinen jedoch auf beiden Seiten dichtgemacht zu haben. Mit Ablauf der Spielzeit liess die Qualität des Spiels nach, das Pensum der Torhüter hat sich auf ein Minimum reduziert, es ereigneten sich keine Grosschancen mehr und folglich änderte sich auch am Resultat nichts mehr.
Der Luzerner SC sichert sich den Sieg nach 90 intensiven Minuten mit einem knappen 2:3. Den Zuschauerinnen und Zuschauer bot sich dabei ein qualitativ hochstehendes Spiel auf Augenhöhe, wo gerade für das Heimteam durchaus mehr möglich gewesen wäre. Der Luzerner SC rehabilitiert sich mit diesem Sieg und sichert sich das Weiterkommen im IFV-Cup.
Nach dem Cup-Aus gilt für den FC Escholzmatt-Marbach der volle Fokus nun der Meisterschaft. Es folgt eine erneute Heimpartie gegen den FC Sempach b, wo man die Leistung aus dem letzten Spieltag bestätigen und sich im oberen Drittel der Tabelle etablieren möchte. Das Spiel findet am Samstag, den 09.09.23, um 17:00 Uhr auf dem Sportplatz Ebnet statt. Der FC Escholzmatt-Marbach zählt dabei auf jede Unterstützung.